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31. Dezember 2023

Rückblick auf ein herausforderndes Jahr

Es ist erstaunlich, wie exakt der Rhythmologe Reto Candinas, der am 25. Januar die zweite Ablation bei mir durchführte, meine Entwicklung in diesem Jahr antizipierte.

Es war sehr in meinem Sinn, dass mir Reto Candinas empfahl, sorgfältig aufzubauen mit dem Ziel, keine Medikamente mehr zu benötigen. Tatsächlich konnte ich acht Wochen nach der Operation den Blutverdünner absetzen und bin seither sowohl frei von Vorhofflimmern als auch von Medikamenten.

Natürlich hat alles seinen Preis. Als positive Folge des vorsichtigen Aufbau gelang es mir dank viel Grundlagentraining bereits im Mai im Kraichgau, einen soliden Wettkampf hinzukriegen, als negative Folge hielt der Muskelaufbau nicht mit dem Kreislauf Schritt, was sechs Tage vor der von Hawaii nach Nizza verlegten Ironman-WM im September zu einer Faszienverletzung führte, die mich 31.5 Marathon-Kilometer ins Ziel wandern liess.

Dabei habe ich die Prioritäten zweifellos richtig gesetzt, denn die Muskulatur ist viel toleranter als das Herz. Chris Bähler, mein Physiotherapeut, kriegte nach meiner Rückkehr aus Nizza das Problem in einer einzigen Behandlung wieder in den Griff und konnte sich anschliessend dem anderen Bein zuwenden, bei dem sich bemerkbar machte, dass es zur Kompensation etwas mehr hatte arbeiten müssen. Inzwischen sind beide Beine wieder fit und ich habe mit dem Muskelaufbau begonnen, denn das Ziel 2024 lautet, dem Name dieser Website entsprechend: Taupo.


Saisonziel 3 erfüllt: Qualifikation für die Ironman 70.3 WM 2024 in Taupo.

Abgesehen von der Enttäuschung an der WM verlief die Saison 2023 besser als erhofft. Das wichtigste Ziel, das Vorhofflimmern zum Verschwinden zu bringen, habe ich erreicht. Keine einzige Episode habe ich wahrgenommen, nicht einmal während der heiklen ersten acht Wochen nach der Ablation. Ziel 2, ein unfallfreies Jahr, ist ebenfalls erfüllt. Ziel 3, die Qualifikation für Taupo, habe ich ebenfalls erreicht. Beim Ironman Thun gewann ich an meinem 65. Geburtstag die Altersklasse dank Bestzeit in allen Disziplinen, bei den - abgesehen von der WM in Nizza - übrigen fünf Wettkämpfen stand ich immer auf dem Podest.

Eine meiner Schwächen, die nicht mit der Physis zusammenhängt, sind die Abfahrten mit dem Rad. In Nizza verlor ich in der langen Abfahrt von 1130 auf 0 m.ü.M. nicht weniger als 20 Minuten auf die Spitze meiner Altersklasse. Ich werde auch künftig in Abfahrten eine Sicherheitsreserve einbauen, immerhin aber versuchen, diese so weit zu reduzieren, dass ich besser im allgemeinen Fluss mithalte, denn jedes Überholmanöver ist ein Risiko - vor allem dann, wenn Leute überholen, die über ihren technischen Möglichkeiten fahren. Marc Nägeli von Traumbikes hat auf mich ein Aerobike mit Rennlenker zugeschnitten, das gemessen an der zusätzlichen Sicherheit, die mir der Lenker abwärts bietet, einen erstaunlich geringes Plus an Luftwiderstand aufweist. Zudem arbeite ich auf dem Mountainbike sowohl an der Technik als auch an der Kraft.

Obwohl Triathlon eine Einzelsportart ist, bleibt die Einbettung in ein passendes Umfeld entscheidend. Es ist immer motivierend, unterwegs Kolleginnen und Kollegen des Teams Koach zu begegnen und von denjenigen, die den Wettkampf vor Ort begleiten, über den Stand des Rennens informiert zu werden. Dank Schwimmtrainer René Friedli, schwimme ich mit viel weniger Aufwand als zuvor. Ruedi Wild von Sponser hat mich bei der Optimierung der Ernährung beraten. Mit Coach Kurt Müller bin ich in einem stetigen Austausch zur Verbesserung des Trainings. Besonders dankbar war ich, dass er in Nizza am Marathon-Parcours ausharrte, bis ich nach meiner langen Wanderung endlich das Ziel erreichte. Und im Gymfit Affoltern finde ich ideale Trainingsmöglichkeiten, um mit Unterstützung von Gladys Rohrer Kraft aufzubauen sowie bei Manuela Schönbächler an der Beweglichkeit zu arbeiten und die Verkürzung der Muskeln schrittweise zu reduzieren.

Am meisten freut mich aber, dass meine Frau, Erika Schmid, als erfolgreiche Triathletin mich immer wieder motiviert, zu trainieren, selbst wenn es draussen nass und kalt ist.

www.physiobaehler.ch
www.massage-affoltern.ch
www.physiotherapie-affoltern.ch
www.traumbikes.com
www.kmsportcoaching.ch
www.gymfit-affoltern.ch
www.sponser.ch



19. Juni 2020

Faszinierende Welt der Faszien

Mein Physiotherapeut, Chris Bähler, findet jede verdrehte Faszie. Wenn er sie wieder zurecht rückt, kann dies ziemlich schmerzhaft sein. Doch die Wirkung ist oft verblüffend. Zur Ergänzung gehe ich regelmässig in die Sportmassage zu Tamara Bisang.

Die Trainingssteuerung des Herz-Kreislauf-Systems wird von der Plattform der Sportuhr unterstützt. In dieser Hinsicht sind zudem unzählige Studien verfügbar. Ich habe relativ spät, Mitte 30, mit Ausdauersport begonnen, und zwar zuerst aus wissenschaftlichem Interesse: Ich erforschte als Historiker die Mobilität der Unterschicht im 18. Jahrhundert, analysierte Ernährung und Leistung, ermittelte den Ertrag von Kartoffeln mit den damaligen Anbaumethoden und analysierte die Leistungsfähigkeit. Dies war der Anfang meiner systematischen Auseinandersetzung mit dem Herz-Kreislauf-System.

Per Zufall stiess ich auf die Gelegenheit, in einer nachgebauten Legionärsrüstung zu überprüfen, ob die Angaben Caesars zu den Truppenverschiebungen plausibel sind. Ich entwickelte eine Methode für einen Leistungstest, um dies zu ermitteln - und konnte als Resultat die Leistungsfähigkeit der römischen Truppen bestätigen.

Zwei weitere Resultate waren für mich von Interesse: Erstens waren die römischen Legionäre im Gegensatz zur Unterschicht im 18. Jahrhundert ihrer Leistung entsprechend ernährt und konnten daher ihren Körper auf die gewünschte Leistung hin trainieren, während Mangelernährung einen physischen Aufbau verhindert. Zweitens resultierte aus dem Test eine Entzündung der linken Achillessehne, denn muskulär war ich weder auf die asynchrone Gewichtsanordnung der Ausrüstung noch auf die Ledersandalen vorbereitet.

Dies führte zur Erkenntnis, dass der Aufbau des Bewegungsapparats wesentlich komplexer ist als der Aufbau des Herz-Kreislauf-Systems. Seit Jahren hilft mir Chris Bähler, Fehlbelastungen zu vermeiden und Fehler zu korrigieren, indem er, einfach ausgedrückt, in oft schmerzhaften Prozessen die verdrehten Faszien wieder zurecht rückt. Als Ausdauersportler spüre ich jeden Triggerpunkt, jede Verspannung sehr rasch. Je rascher solche Probleme behoben werden, desto besser lässt sich der Bewegungsapparat aufbauen. Deshalb leiste ich mir die regelmässigen Physio-Termine - wenn mich gar nichts akut schmerzt, können wir auch an der Beweglichkeit arbeiten. So jogge ich jeweils zu Chris Bähler in die Physio Bellevue, der mich mittlerweile so gut kennt, dass wir gemeinsam sehr effizient daran arbeiten können, dass der Bewegungsapparat mit dem Herz-Kreislauf-System Schritt hält. Oder ich fahre mit einem Velo zur Physiotherapie Affoltern, seinem zweiten Standbein.

Anspannen fällt mir, wie vielen Triathleten, leichter als Loslassen. Deshalb ergänze ich tägliche Entspannungsübungen mit regelmässigen Sportmassagen. Tamara Bisang arbeitet bei Massage und Physiotherapie im Somasana Affoltern, wo auch das Gymfit untergebracht ist, das Fitness-Center, das ich seit über zwei Jahrzehnten besuche. Dies ermöglicht mir, Massage und Training optimal miteinander zu verbinden. Vor allem aber können sich Chris und Tamara miteinander austauschen und ihre Behandlungen aufeinander abstimmen.



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